Das darmstadtium – Fakten und Informationen
Hintergrund
- Eröffnung: 6. Dezember 2007
- Idee, Planung und Bau begleitet von TU Darmstadt, Stadt Darmstadt und Politik
- Die Architekten: Talik Chalabi und Paul Schröder (fs-architekten)
- Namensgeber ist das chemische Element Darmstadtium (Ds110), das 1994 im GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt entdeckt wurde
- Auch die Raumnamen entstammen dem Periodensystem der Elemente bzw. sind teilweise sprachlich daran angelehnt
Das Element darmstadtium (ds 110)
Namensgeber des Wissenschafts- und Kongresszentrums darmstadtium ist das chemische Element Darmstadtium (Ds 110). Entdeckt wurde das Element im GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt.
1994 wurden dort Blei- und Nickel-Ionen mit hoher Geschwindigkeit verschmolzen. So entstand das Element Darmstadtium mit der Ordnungszahl 110 im Periodensystem.
Damit ist Darmstadts Kongresszentrum unverwechselbar mit der Stadt Darmstadt und der Wissenschaft verbunden und verdeutlicht außerdem die internationale Bedeutung der Wissenschaftsstadt. Darmstadt ist die einzige deutsche Stadt, nach der ein Element benannt worden ist.
Historisches
Neues Gebäude auf alten Gemäuern: Der äußere Teil der Stadtmauer war bereits bekannt, doch bei den Bauarbeiten wurden unterirdisch bis dato unbekannte Teile einer historischen Befestigungsanlage aus dem 14. Jahrhundert entdeckt. Diese wurden denkmalgerecht in den Bau integriert und ist heute teilweise über das Eingangsfoyer atrium öffentlich zugänglich.
Im Haus steht auch die Darmstadtia, die Schutzpatronin der Stadt Darmstadt. Die Sandsteinfigur mit Mauerkrone, Schwert und Schild mit Darmstädter Wappen wurde im 19. Jhd. von dem hessischen Bildhauer, Maler und Zeichner Johann Baptist Scholl der Jüngere (1818-1881) erschaffen. Seit 2013 kann das Denkmal im hinteren Bereich des Eingangsfoyers betrachtet werden.
Die Wissenschaft und Wir
Das darmstadtium ist ein Gebäude auf der Kante – es steht auf der Rheintal-Randverwerfung (Kante zwischen Kristallingesteinen des Odenwaldes und Sedimenten des Oberrheingrabens). Pfähle und eine dicke Fundamentplatte im Untergrund sorgen dafür, dass das Kongresszentrum trotzdem auf festem Grund stehen. Durch die außergewöhnliche Lage im Zentrum der Stadt sind wir interessant für die Wissenschaft. Als aktiver Partner unterstützen wir mehrere Forschungsprojekte und kooperieren mit diversen wissenschaftlichen und städtischen Einrichtungen.
Im Untergrund befindet eine geowissenschaftliche Messstation, mit der bereits minimale tektonische Bewegungen gemessen werden. Die Messstation, welche in ihrer Form einmalig in Europa ist, ist für Besucher*innen nicht zugänglich. Interessierte können sich jedoch über einen Monitor im Eingangsfoyer informieren. Außerdem ist das Kongresszentrum einer von mehreren Standorten in Darmstadt, an denen mögliche Effekte von Mobilfunkstrahlung auf die Baumgesundheit untersucht werden.
Auf dem Vorplatz des darmstadtium steht ein CityTree, ein Biotech-Feinstaubfilter, der die natürliche luftreinigende Wirkung von Moos mit modernster IoT-Technologie vereint. Die innovative Luftfilteranlage des Start-Ups Green City Solutions kann etwa 3500 m³ Luft pro Stunde reinigen, kühlen und befeuchten – das entspricht dem Atemvolumen von ca. 7000 Menschen. Gleichzeitig dient sie als Sitzfläche und liefert Umweltdaten in Echtzeit. Der CityTree ist ein Beispiel für smarte Lösungen in der Digitalstadt Darmstadt, welche Nachhaltigkeit und Digitalisierung im urbanen Raum zusammenbringen.
Nachhaltigkeit par excellence
- Bereits von außen ist das Gebäude durch die überwiegend schrägen Flächen beindruckend und auffällig. Dies ist nicht nur eine architektonische Besonderheit, sondern dient auch der Vermeidung von direkter Sonneneinstrahlung – trotz 80% tageslichtdurchfluteter Flächen im Haus.
- Die Calla – nicht nur Eyecatcher: Die trichterförmige Blüte aus Glas und Stahl wird mehrfach ressourcenschonend genutzt: Regenwassersammlung (Nutzung für Sanitär- und Grünanlagen, Kühlung), Tageslicht bis in die Tiefgarage, Frischluftzufuhr.
- Barrierefreiheit – zugänglich für alle: Mit Rampen und Fahrstühlen sind alle Flächen auch mit körperlichen Einschränkungen gut erreichbar.
- Materialmix – Nachhaltigkeit spielte bereits bei der Gebäudeplanung eine wichtige Rolle. Direkt sichtbar sind Stahl und Glas, die einen großen Anteil am Gebäude haben. Die Fassade besteht aus Dorfer Grün, innerhalb des Hauses wird Naturstein und Bambusparkett häufig genutzt.
- Energie- und Ressourceneffizienz – von der Wärmerückgewinnung, dem Holzhackschnitzelkraftwerk, den Solaranlagen und bis zur Elektrotankstelle.
- Alle stationären CO2-Emissionen im Kongresszentrum werden von unserem Klimapartner ENTEGA kompensiert.
- Erstes DGNB-zertifiziertes Kongresszentrum (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.)
- Erster Platz im Wettbewerb „Büro und Umwelt“ der B.A.U.M. e.V. im Jahr 2014 und dritter Platz im Jahr 2019 (Kategorie „Unternehmen bis zu 500 Mitarbeitenden“)
- Europaweit erstes Kongresszentrum mit EMASplus-Zertifizierung für ein anspruchsvolles, ganzheitliches Nachhaltigkeitskonzept
Das darmstadtium in Zahlen
Gesamtnutzfläche | 18.000 m² |
Erdaushub | 90.000 Kubikmeter |
Beton | 35.000 Kubikmeter, dafür benötigt man 4.500 Betonfahrzeuge |
Erdkanal | 3.000 m² |
Zisterne | 200 Kubikmeter |
Restaurant | 80 Sitzplätze im Restaurant (Erdgeschoss), 50 Sitzplätze in der Weinbar (Obergeschoss) |
Tiefgarage | 454 Parkplätze plus Verbindung zu weiteren Flächen; Fläche: zweimal 8.000 m² |
Investitionen | Die Gesamtkosten lagen bei 93,5 Mio. Euro (inkl. ferrum, technischer Ausstattung, Inventar und Außenanlage) |
Technik
- WLAN 6E-Standard, schnellste Internetverbindung – ausgezeichnete IT-Infrastruktur
- Neueste Multimediatechnik in allen Räumen
- kostenfreies PREMIUM WLAN für Gäste
- Für seine erstklassige digitale Infrastruktur und die kontinuierliche Weiterentwicklung erhielt das darmstadtium den INCON Digital Infrastructure Award 2014 und 2019
Ob internationale Kongresse, Tagungen, Produktpräsentationen, Hauptversammlungen oder Messen – unabhängig welche Art von Veranstaltung geplant ist, das Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadt bietet Ihnen beste Voraussetzungen dafür.
Raumangebot
- Kongresssaal spectrum mit 1.302m² und bis zu 1.677 Sitzplätzen – dreifach teilbar und sowohl flach, als auch mit ansteigendem Auditorium nutzbar
- Kongresssaal ferrum mit 650m² und Platz für 383 Personen in ansteigender Kinobestuhlung mit klappbarem Businesstisch
- 21 flexibel kombinierbare Konferenzräume für insgesamt bis zu 1.300 Personen in unterschiedlichen Größen und Kapazitäten
- darmstadtium-Lounge für exklusive Veranstaltungen mit bis zu 140 Personen
- Insgesamt 3.700m² lichtdurchflutete Foyerflächen für begleitende Ausstellungen, als Cateringfläche oder für eine Abendveranstaltung – u.a. das Eingangsfoyer atrium mit 900m² mit integrierter Stadtmauer und der „Calla“
Unternehmensstruktur
Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadt Verwaltungs-GmbH
Schlossgraben 1
64283 Darmstadt
Geschäftsführung: Lars Wöhler
6-köpfiger Aufsichtsrat
Gesellschafter:
- TU Darmstadt 10%
- Wissenschaftsstadt Darmstadt 90%
Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadt GmbH & Co. KG
Schlossgraben 1
64283 Darmstadt
Tel: +49 (0) 6151 7806-0
info@darmstadtium.de
www.darmstadtium.de
Geschäftsführung: WKD Verwaltungs-GmbH
Tochterunternehmen: Centralstation Veranstaltungs-GmbH